Wenn Pflegende mal nicht können – so hilft die Verhinderungspflege
- Betreuung Plus
- 27. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Viele Angehörige kümmern sich Tag für Tag um einen geliebten Menschen. Doch was, wenn man selbst einmal ausfällt – sei es durch Krankheit, einen dringenden Termin oder weil man einfach neue Kraft tanken muss? Genau hier setzt die Verhinderungspflege an.

Was ist Verhinderungspflege?
Pflegende Angehörige dürfen sich Unterstützung holen, wenn sie vorübergehend verhindert sind. Die Pflegekasse übernimmt dabei bis zu 1.685 € pro Jahr für eine sogenannte Ersatzpflege – also eine Person oder einen Dienst, der einspringt. Voraussetzung: Die pflegebedürftige Person hat mindestens Pflegegrad 2 und wird bereits seit mindestens 6 Monaten zu Hause gepflegt.

Wer kann einspringen?
Das Geld kann genutzt werden für:
professionelle Pflegedienste oder Pflegekräfte,
private Ersatzpersonen, z. B. Freunde oder entfernte Verwandte,
in bestimmten Fällen auch für Personen aus dem näheren Umfeld (z. B. Nachbarn), allerdings mit finanziellen Begrenzungen.
Wichtig: Wer im selben Haushalt wohnt und nicht professionell pflegt, bekommt maximal den Betrag, der auch für Pflegegeld gezahlt würde.

Wie beantragt man Verhinderungspflege?
Ein formloser Antrag bei der Pflegekasse reicht in der Regel aus. Darin gibst du an:
Zeitraum der Verhinderung,
Name und ggf. Qualifikation der Ersatzpflegeperson,
geplante Kosten.
Tipp: Viele Pflegeberatungsstellen wie wir von Betreuung Plus unterstützen dich gerne beim ausfüllen der Anträge.

Kombination mit Kurzzeitpflege möglich
Wird die Kurzzeitpflege nicht vollständig ausgeschöpft, können bis zu 806 € zusätzlich auf die Verhinderungspflege übertragen werden. Damit stehen dir jährlich bis zu 2.491 € zur Verfügung.

💬 Fazit
Die Verhinderungspflege ist eine wichtige Entlastungsmöglichkeit für pflegende Angehörige – und wird dennoch oft nicht genutzt. Sie ermöglicht kurze Auszeiten, um selbst gesund zu bleiben, Kraft zu tanken oder private Verpflichtungen wahrzunehmen – ohne dass die Versorgung der pflegebedürftigen Person leidet. Wer gut informiert ist, kann diese Unterstützung gezielt und ganz individuell einsetzen. Es lohnt sich also, die Möglichkeiten frühzeitig zu kennen und in Anspruch zu nehmen.
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